Umfrage bei Jugendlichen und Unternehmen im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Studienziele und Design
Ziel des Nahtstellenbarometers ist die Erfassung von Bildungsentscheiden von Jugendlichen am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit und das Einschätzen der Situation auf dem Schweizer Lehrstellenmarkt.
Zu diesem Zweck wird jährlich eine dreisprachige Online-Umfrage in zwei Erhebungswellen (März/April und August) bei Jugendlichen im Alter von 15-17 Jahren (Ausnahme Tessin: 14-16 Jahre) und Unternehmen mit mindestens zwei Angestellten durchgeführt (Archiv Nahtstellenbarometer).
Die vorliegenden Graphiken geben einen Überblick über zentrale Ergebnisse der ersten Erhebungswelle von 2025. Details zu den Methoden finden sich am Schluss dieses Cockpits.
Bei den ausgewiesenen Absolutwerten handelt es sich um hochgerechnete Werte. Die Stichprobenergebnisse wurden auf die Grundgesamtheit hochgerechnet.
Jugendliche
96’855 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren (Tessin: 14-16 Jahre) stehen im März/April 2025 vor der Ausbildungswahl.
Am häufigsten ziehen sie nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit eine berufliche Grundbildung in Erwägung. Maturitäts- und Fachmittelschulen sind die zweithäufigste Präferenz. Über ein Viertel der Jugendlichen plant ein Zwischenjahr oder will ein Brückenangebot in Anspruch nehmen.
63 Prozent (28’975) der Jugendlichen mit Interesse an einer Lehrstelle verfügen bereits über einen unterschriebenen Lehrvertrag. Dieser Wert bewegt sich zum dritten Mal in Folge wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau (2024: 61%, 2023: 62%, 2022: 56%, 2021: 52%, 2020: 56%, 2019: 61%). Weitere 11 Prozent (4’854) der Jugendlichen erhielten bereits eine mündliche Zusage für eine Lehrstelle. Wichtig anzumerken ist, dass hier nur ein Teil der Nachfrage nach Lehrstellen abgebildet ist, nämlich jene von 15-17-Jährigen (Tessin: 14-16-Jährige) am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit.
24’171 Jugendliche an der Nahtstelle I haben Aufnahmeprüfungen in Maturitäts- und Fachmittelschulen oder schulische berufliche Grundbildungen bestanden oder Zusagen zu einem anderen Angebot erhalten (Zwischenjahr, Brückenangebot).
Insgesamt haben somit bereits 60 Prozent (57’999) der befragten Jugendlichen eine Anschlusslösung nach den Sommerferien. Dieser Wert ist verglichen mit den pandemiegeprägten Jahren 2020-2022 wieder deutlich erhöht (2024: 64%, 2023: 63%, 2022: 51%, 2021: 51%, 2020: 51%, 2019: 57%).
Unternehmen
Insgesamt bieten 57 Prozent der befragten Unternehmen Lehrstellen an. Seit 2023 kann der Anteil ausbildender Unternehmen in der Bruttostichprobe der vorliegenden Erhebung definiert werden, wodurch ausbildende Unternehmen besser erreicht werden können. Dies erklärt den gestiegenen Wert in den vergangenen drei Jahren (2025: 57%, 2024: 57%, 2023: 56%). In den Vorjahren der Untersuchungsreihe lag der Anteil der ausbildenden Unternehmen in der Stichprobe jeweils bei rund einem Viertel.
Die Gesamtzahl der 2025 angebotenen Lehrstellen beträgt hochgerechnet 76’273.
91 Prozent (69’658) der angebotenen Lehrstellen sind berufliche Grundbildungen, die zu einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) führen. Bei 8 Prozent (5’926) handelt es sich um berufliche Grundbildungen mit einem Eidgenössischen Berufsattest (EBA). Der Rest (1%) konnte aufgrund der Angaben nicht eindeutig zugeordnet werden.
Bei den meisten Unternehmen ist das Lehrstellenangebot gleich gross wie im Vorjahr (78%). 11 Prozent der Unternehmen bieten mehr Lehrstellen an als 2024. 10 Prozent der Unternehmen geben an, weniger Lehrstellen anzubieten. Diese Werte sind weitgehend stabil.
67 Prozent (50’844) der Lehrstellen waren im März/April 2025 bereits vergeben. Dieser Wert ist mit Ausnahme der leichten Baisse in den Jahren 2021-2023 weitestgehend stabil (2024: 66%, 2023: 63%, 2022: 64%, 2021: 63%, 2020: 66%, 2019: 67%; 2018: 70%).
Jugendliche
Jahr für Jahr belegt das Nahtstellenbarometer, dass Eltern eine zentrale Rolle bei der Ausbildungswahl ihrer Kinder spielen. 81 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, dass ihre Eltern sie im Prozess der Ausbildungswahl unterstützt haben.
Damit sind Eltern vor den Lehrpersonen (47%) die wichtigsten Unterstützer bei Fragen zu Ausbildungswegen nach der obligatorischen Schulzeit.
Hohe 86 Prozent der Jugendlichen attestieren ihren Eltern dabei einen guten bis sehr guten Kenntnisstand in Bezug auf das Schweizer Schulsystem. In der Deutschschweiz werden Eltern häufiger als sehr gut informiert beschrieben als in den anderen Landesteilen (DCH: 89%, FCH: 80%, ICH: 83% eher/sehr gut). Auch wird der Informationsstand von Eltern von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund besser eingestuft als von solchen mit Migrationshintergrund (Schweizer:innen: 89%, Ausländer:innen: 73% eher/sehr gut informiert).
Ähnlich hohe 81 Prozent schätzen den Kenntnisstand der Eltern in Bezug auf die Schweizer Berufsbildung als gut bis sehr gut ein.
Jugendliche aus der französisch- oder italienischsprachigen Schweiz urteilen auch in diesem Punkt signifikant kritischer als solche aus der Deutschschweiz (DCH: 12%, FCH: 16%, ICH: 23% eher/sehr schlecht). Noch stärker ausgeprägt ist der Unterschied zwischen Schweizer Jugendlichen und solchen ohne Schweizer Nationalität (Schweizer:innen: 10%, Ausländer:innen: 25% eher/sehr schlecht).
Geht es um den Kenntnisstand zu Bildungswegen im Anschluss an die berufliche Grundbildung fällt das Urteil ähnlich positiv aus, wenn auch nicht ganz so hoch wie bei den beiden vorangegangenen Fragen: 76 Prozent erleben ihre Eltern als gut bis sehr gut informiert, 17 Prozent als schlecht bis sehr schlecht.
Laut gut der Hälfte der Jugendlichen haben die Eltern keine Wunschvorstellungen, was ihren Ausbildungsweg betrifft. Wenn Eltern jedoch einen klaren Wunsch äussern, werden die berufliche Grundbildung und der allgemeinbildende Weg in etwa gleich häufig angebracht. Bei jungen Frauen ist es dabei signifikant häufiger der allgemeinbildende Weg als bei jungen Männern (Mann: 14%, Frau 22%). Und Eltern aus der Deutschschweiz wünschen sich nach den Angaben der Jugendlichen häufiger, dass ihr Nachwuchs eine duale berufliche Grundbildung absolviert als solche aus den anderen Landesteilen, wo der allgemeinbildende Weg präferiert wird (DCH Lehre/Maturitätsschule: 25%/12%, FCH: 12%/28%, ICH: 7%/31%). Der deutlichste Unterschied zeigt sich aber zwischen Jugendlichen mit und ohne Schweizer Nationalität: Jugendliche mit Migrationshintergrund sehen sich deutlich häufiger mit elterlichen Wünschen konfrontiert als Schweizer Jugendliche (Schweizer:innen: 40%, Ausländer:innen: 55%).
Elterliche Wünsche spielen bei der Ausbildungswahl nicht für alle Jugendlichen eine gleich grosse Rolle – zumindest aus Sicht der Jugendlichen selbst. So geben 38 Prozent an, der Wunsch der Eltern habe gar keine Rolle gespielt, weitere 31 Prozent sehen den Einfluss als eher klein. Demgegenüber steht eine Gruppe von 22 Prozent, die den elterlichen Wunsch als (eher) bedeutsam einschätzen. Besonders deutlich zeigt sich dies bei Jugendlichen aus der französischsprachigen (27%) und italienischsprachigen Schweiz (31%) sowie bei Jugendlichen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (35%). Zum Vergleich: Bei deutschsprachigen Jugendlichen liegt dieser Anteil bei 19 Prozent, bei Jugendlichen mit Schweizer Staatsangehörigkeit bei 18 Prozent.
Die Rolle der Eltern wird von den Jugendlichen an der Nahtstelle eindeutig als unterstützend, aber weniger als direkt bestimmend charakterisiert.
Unternehmen
Die Mehrheit der befragten Unternehmen nimmt die Eltern der Lernenden in Bezug auf die Ausbildung ihrer Kinder als eher wenig bis überhaupt nicht stark engagiert wahr. Nur 34 Prozent der ausbildenden Unternehmen geben schweizweit an, die Eltern seien eher oder sehr stark engagiert. Am stärksten engagiert werden Eltern aus der französischsprachigen Schweiz beschrieben, gefolgt von jenen aus der Deutschschweiz.
Zudem zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den Wirtschaftssektoren: Am ehesten werden Eltern von Lernenden aus dem Landwirtschaftsbereich, dem Bergbau, der Fischerei oder der Forstwirtschaft (1. Sektor) als engagiert beschrieben, weniger solche von Lernenden aus dem Industrie- oder Dienstleistungssektor (1. Sektor: 39%, 2. Sektor: 32%, 3. Sektor: 34% eher/sehr stark engagiert).
Interessen Ausbildungswahl
Die Jugendlichen ziehen für die Zeit nach Ende des Schuljahres 2024/2025 am häufigsten eine berufliche Grundbildung in Erwägung (54’396 Jugendliche, 61%). Dabei ist eine duale berufliche Grundbildung für weitaus mehr Jugendliche die erste Präferenz (47’423/87%) als der Weg der schulischen beruflichen Grundbildung (6’973/13%).
Da die Anschlusslösung zum Zeitpunkt der Umfrage im April 2025 für 36 Prozent der Jugendlichen noch nicht definitiv ist, waren bei der Frage nach den Präferenzen Mehrfachantworten zugelassen. Das dürfte das hohe Interesse am allgemeinbildenden Weg (zweithäufigste Option, 38’907 Jugendliche, 44%) mit erklären.
Ein Zwischenjahr kommt für 12’545 Jugendliche (14%) in Frage, und 10’698 Jugendliche (12%) werden allenfalls ein Brückenangebot besuchen. Das Interesse an einem Zwischenjahr ist nach dem Anstieg in den vergangenen Jahren 2025 erstmals wieder rückläufig. Die Nachfrage nach Brückenangeboten erweist sich als relativ stabil.
Von den männlichen Jugendlichen zieht die Mehrheit eine duale berufliche Grundbildung in Betracht (60%) und deutlich weniger eine Maturitäts- oder Fachmittelschule (36%).
Bei den jungen Frauen ist das Verhältnis ausgeglichener: 51 Prozent von ihnen streben eine Ausbildung an einer Maturitäts- oder Fachmittelschule an, 46 Prozent wollen eine duale berufliche Grundbildung absolvieren. Leicht häufiger als noch im letzten Jahr fällt die Wahl junger Frauen aktuell auf eine Maturitäts- oder Fachmittelschule (2024: 47%). Brückenangebote und Zwischenjahre sprechen beide Geschlechter gleichermassen an.
Jugendliche mit Migrationshintergrund erwägen im Vergleich zu Schweizer Jugendlichen häufiger ein Brückenangebot oder ein Zwischenjahr. Gleich zeigt sich das Bild in Bezug auf eine schulische berufliche Grundbildung. Punkto dualer beruflicher Grundbildung und dem allgemeinbildenden Weg sind sie gleichauf mit Schweizer Jugendlichen.
In der Deutschschweiz ist die Nachfrage nach einer beruflichen Grundbildung unter den Jugendlichen traditionell deutlich höher als in der französisch- und der italienischsprachigen Schweiz. Umgekehrt streben mehr Jugendliche aus der Schweiz den allgemeinbildenden Weg an als in der Deutschschweiz.
Jugendliche mit Interesse an beruflicher Grundbildung
Von jenen 47’423 Jugendlichen, die im Sommer 2025 eine duale berufliche Grundbildung starten möchten, zielen 43’995 (93%) auf einen EFZ-Abschluss, 1’955 (4%) auf einen EBA-Abschluss. Im Rückblick haben Vergleiche mit den Zahlen des Bundesamtes für Statistik über den gesamten Lehrstellenmarkt (also nicht nur für die Nahtstelle I) gezeigt, dass der Anteil beruflicher Grundbildungen mit einem EBA-Abschluss höher ausfällt (2022: 10%). Das dürfte damit zusammenhängen, dass viele EBA-Lehren erst nach einem Brückenangebot oder nach Abbruch eines EFZ begonnen werden.
Die zehn beliebtesten beruflichen Grundbildungen bei den Jugendlichen im Frühjahr 2025 finden sich in nachfolgender Grafik. Ungebrochene Spitzenreiterin ist die kaufmännische Grundbildung. Nach einer rückläufigen Tendenz 2024 gleicht sich der Wert aktuell wieder an das gewohnte Niveau an.
Verglichen mit dem Vorjahr erweisen sich die Top Ten der beliebtesten Ausbildungen als ziemlich stabil, denn neun Lehrberufe waren bereits 2024 in den Top Ten. Neu wieder in den Top Ten vertreten ist 2025 die berufliche Grundbildung zur Schreinerin/zum Schreiner dafür fällt die Ausbildung zur Logistikerin/zum Logistiker raus. Nur knapp nicht in die Top Ten geschafft haben es die beruflichen Grundbildungen zum Fachmann/zur Fachfrau Apotheke sowie auch zum Polymechaniker/zur Polymechanikerin.
Die Berufswünsche der jungen Frauen und Männer unterscheiden sich, wobei sich das bekannte Muster wiederholt: Bei jungen Frauen stehen neben der Ausbildung zur Kauffrau medizinische oder soziale Berufe hoch im Kurs. Für junge Männer sind neben der Ausbildung zum Kaufmann vorwiegend technische Berufe attraktiv, wie nachfolgende Grafik aufzeigt.
11’773 Jugendliche, oder 25 Prozent von jenen, die eine duale berufliche Grundbildung anstreben, haben vor, gleichzeitig eine Berufsmaturität zu absolvieren. Über die Zeit betrachtet, erweist sich dieser Anteil als weitestgehend stabil (2024: 25%, 2023: 25%, 2022: 25%, 2021: 29%, 2020: 28%, 2019: 24%, 2018: 27%).
Ausschlaggebend für den Wunsch, eine Berufsmaturität zu erlangen, ist in erster Linie die Vorbildung. Wer aktuell in einer Vorstufe mit erweiterten Anforderungen (bspw. gymnasiale Vorstufe) zur Schule geht, strebt zu 62 Prozent eine Berufsmaturität an, während auf der Vorstufe mit Grundanforderungen (bspw. Realstufe) lediglich 17 Prozent eine Berufsmaturität erwägen. Zudem spielt die Sprachregion eine zentrale Rolle, denn weitaus mehr Jugendliche aus der französisch- und italienischsprachigen Schweiz wollen die Berufsmaturität machen (DCH: 22%, FCH: 36%, ICH: 44%). Im Vergleich zum Vorjahr ist der Wert in der italienischsprachigen Schweiz gesunken (-10 Prozentpunkte), während er in der französischsprachigen Schweiz angestiegen ist (+6 Prozentpunkte).
33’828 Jugendliche (73%) haben bereits eine zugesicherte Lehrstelle (schriftlich oder mündlich), womit sich auch dieser Wert definitiv wieder auf dem Niveau vor der Pandemie eingependelt hat (2024: 72%, 2023: 74%, 2022: 67%, 2021: 62%, 2020: 64%, 2019: 72%). Zwischen verschiedenen Lehrberufen variiert der Anteil allerdings wie gewohnt deutlich.
Bewerber:innen als Elektroinstallateur:in, als Fachfrau:mann Gesundheit oder als Kaufmann:frau haben mehrheitlich bereits eine schriftliche Zusage. Das sind alles Lehrstellen, für die auch in den vergangenen Jahren bereits früh Zusagen erteilt wurden. Zudem besitzt die Hälfte der Bewerber:innen als Schreiner:in eine Zusage.
Überdurchschnittlich viele Jugendliche aber, die sich auf Lehrstellen als Kaufmann:frau, Fachmann:frau Betreuung, Informatiker:in, Automobilfachmann:frau, Zeichner:in respektive medizinische:r Praxisassistent:in beworben haben, warten noch auf Rückmeldungen zu ihren Bewerbungen.
Noch gar nicht beworben haben sich vermehrt Jugendliche mit Interesse für berufliche Grundbildungen als Zeichner:in, Automobilfachfrau:mann oder als Schreiner:in.
96 Prozent der Jugendlichen mit Interesse für eine berufliche Grundbildung haben eine (19%) oder mehrere Schnupperlehren (77%) absolviert. Diese Werte entsprechen annähernd den Vorjahreswerten (2024: 17% eine/77% mehrere, 2023: 22%/72%, 2022: 20%/72% 2021: 21%/70%, 2020: 18%/74%, 2019: 18%/76%). Praktika sind insgesamt klar weniger verbreitet (12% eines, 15% mehrere).
Arbeitsplätze in der Nähe von zu Hause bleiben begehrt. Rund zwei Drittel wären nach der beruflichen Grundbildung gerne bei einem Unternehmen in ihrem Wohnort (66%) oder in ihrem Heimatkanton (70%) angestellt, und etwas mehr als die Hälfte könnte sich eine Anstellung bei einem regional tätigen KMU (55%) gut vorstellen. Dagegen wäre nur rund ein Drittel der Jugendlichen gern im Ausland bei einem international tätigen Unternehmen (37%) angestellt und knapp weniger als ein Drittel bei einem exportorientierten KMU (31%). Gerne wären Jugendliche aber auch ihr eigener Chef: Die Perspektive der beruflichen Selbstständigkeit ist für Jugendliche attraktiv, wenn auch nicht mehr ganz so sehr wie am Ende der Corona-Pandemie (2025: 57% gerne oder eher gerne selbstständig, 2024: 59%, 2023: 68%, 2022: 69%, 2021: 52%, 2020: 47%, 2019: 53%, 2018: 49%).
Von den Jugendlichen, welche eine schulisch organisierte berufliche Grundbildung (z.B. Handelsmittelschule) anstreben, haben sich 48 Prozent noch nicht für ein entsprechendes Angebot angemeldet.
Lediglich 24 Prozent von ihnen geben an, bereits in einer Schule aufgenommen worden zu sein (2024: 26%, 2023: 25%, 2022: 16%, 2021: 21%, 2020: 19%, 2019: 23%).
Weiterführende Angebote im Anschluss an die berufliche Grundbildung sind unterschiedlich bekannt bei den Jugendlichen: Die Berufsmaturität (2025: 78%, 2024: 79%, 2023: 79%) und die Fachhochschulen (2025: 72%, 2024: 76%, 2023: 75%) sind am bekanntesten von allen weiterführenden Angeboten. Von jenen, die sich im April 2025 für eine berufliche Grundbildung interessieren, weiss die Hälfte, was die höhere Berufsbildung ist (2025: 50%, 2024: 48%, 2023: 50%). 56 Prozent geben an, höhere Fachschulen oder eidgenössische Prüfungen zu kennen (2024: 57%). Etwas mehr als die Hälfte kennt Universitäten oder die ETH als Weiterbildungsmöglichkeiten nach der beruflichen Grundbildung (2025: 53%, 2024: 55%, 2023: 57%), bzw. die PH (2025: 52%, 2024: 54%, 2023: 57%).
Jugendliche mit Interesse an Maturitäts- und Fachmittelschulen
Von jenen 38’907 Jugendlichen, die sich für eine Maturitäts- oder Fachmittelschule interessieren, haben 40% die Aufnahmeprüfungen bestanden oder erfüllen die Aufnahmebedingungen und haben deshalb einen zugesicherten Platz nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit. Das ist ein ähnlicher Wert wie im Vorjahr (2024: 41%, 2023: 46%, 2022: 36%, 2021: 40%, 2020: 36%, 2019: 45%).
2025 ist ein Schwerpunkt in Wirtschaft/Handel/Recht der beliebteste Schwerpunkt für Jugendliche, die sich für den allgemeinbildenden Weg interessieren (24%). An zweiter Stelle folgt ein Schwerpunkt in Biologie/Chemie (16%) und an dritter Stelle das neusprachliche Profil (15%), gefolgt von Physik und Anwendungen der Mathematik (12%).
Über die Zeit betrachtet, erweisen sich die Verteilungen auf diese fünf Schwerpunkte sowie deren Hierarchie als relativ stabil.
Frauen sind signifikant stärker an sprachlichen Profilen, an Philosophie, Pädagogik oder Psychologie und an bildnerischem Gestalten/Musik interessiert. Männer wählen dagegen signifikant häufiger einen Schwerpunkt in den Bereichen Physik und Anwendungen der Mathematik oder Wirtschaft, Handel und Recht. Das Interesse an Biologie und Chemie ist bei beiden Geschlechtern ähnlich ausgeprägt.
Jugendliche in Brückenangeboten oder Zwischenlösungen
12 Prozent der Jugendlichen interessieren sich aktuell für ein Brückenangebot, womit sich der Wert über die Erhebungsjahre als stabil erweist (2024: 13%, 2023: 14%, 2022: 13%, 2021: 14%, 2020: 8%, 2019: 8%, 2018: 11%). Eine fehlende Lehrstelle bleibt auch 2025 der am häufigsten angegebene Grund für die Wahl eines Brückenangebots (2025: 35%, 2024: 36%, 2023: 34%, 2022: 27%, 2021: 28%, 2020: 35%, 2019: 32%). An zweiter Stelle steht das Motiv, schulische Leistungen zu verbessern und Lernstoff nachzuholen (2025: 14%, 2024: 12%). Im Vorjahr wurde zudem ähnlich häufig angegeben, dass das Brückenangebot eine Voraussetzung für die anschliessende Ausbildung sei. Dieser Grund wird im aktuellen Erhebungsjahr etwas seltener genannt (12%). Leicht öfters als noch im letzten Jahr werden andere Gründe angegeben. Dabei zeigt sich, dass sich viele noch zu jung fühlen, auf ein spezifisches Ziel hinzuarbeiten oder (Lebens)-Erfahrung sammeln möchten.
Das Interesse für ein Brückenangebot ist aber wie in den letzten Jahren bei der Mehrheit der Jugendlichen noch wenig konkret. 55 Prozent der 15-17-Jährigen (Tessin 14-16-Jährige), die sich für ein Brückenangebot interessieren, haben sich noch nicht für ein solches angemeldet (2024: 58%, 2023: 54%, 2022: 59%, 2021: 60%, 2020: 65%, 2019: 53%). Leicht tiefer als im Vorjahr liegt die Anzahl jener, die sich für Brückenangebote interessieren und bereits in einem Brückenangebot aufgenommen worden sind (2025: 19%, 2024: 23%, 2023: 24%, 2022: 23%, 2021: 23%, 2020: 17%, 2019: 17%).
2025 geben wieder weniger Jugendliche an, ein Zwischenjahr machen zu wollen (2025: 14%, 2024: 17%, 2023: 12%, 2022: 10%, 2021: 9%, 2020: 11%, 2019: 10%, 2018: 10%). Die Gründe für ein Zwischenjahr sind sehr unterschiedlich, was in der Sammelkategorie «Anderes» (2025: 18%, 2024: 22%) zum Ausdruck kommt.
Konkret genannt werden in dieser Sammelkategorie etwa die Verbesserung der Sprachkompetenzen, Erfahrung sammeln oder etwa das Warten auf den gewünschten Ausbildungsweg. Fast die Hälfte aller Jugendlichen, die sich für eine Zwischenlösung interessieren, machen allerdings keine Angabe zum Grund (49%) Inhaltlich am häufigsten wird genannt, dass keine passende Lehrstelle gefunden wurde (18%). Seit 2023 ist dieser Anteil im Steigen begriffen (2024: 16%, 2023: 12%). Daneben spielt auch der Wunsch, Zeit für sich selbst zu haben, eine Rolle bei der Entscheidung für ein Zwischenjahr, was dem Vorjahreswert entspricht.
Rund die Hälfte der Jugendlichen, die eine Zwischenlösung anstreben, hat bereits eine feste Zusage für die Pläne im Zwischenjahr, was deutlich weniger ist als noch im Vorjahr (2025: 49%, 2024: 59%, 2023: 56%, 2022: 47%, 2021: 49%, 2020: 52%, 2019: 51%).
Für die Zeit nach dem Zwischenjahr oder dem Brückenangebot planen die meisten Jugendlichen eine berufliche Grundbildung (56% jener mit Interesse an einem Zwischenjahr resp. 54% jener mit Interesse für ein Brückenangebot). Der allgemeinbildende Weg ist eher für jene mit Interesse an einem Brückenangebot eine Option als für solche, die ein Zwischenjahr absolvieren wollen (18% resp. 12%). In beiden Gruppen sind aber viele noch unentschlossen, was die nähere Zukunft betrifft (19% resp. 21% weiss nicht).
Lehrstellenangebot
Insgesamt bewegt sich das Lehrstellenangebot der Unternehmen auf ähnlichem Niveau wie in den drei vorangehenden Jahren, jedoch unter jenem von 2020 und 2021 (2025: 76’273, 2024: 75’724, 2023: 76’881, 2022: 76’749, 2021 87’786, 2020 87’496, 2019: 81’340). Die erhöhten Werte von 2020 und 2021 dürften einer Überschätzung des Angebotes in den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 geschuldet sein. Diese zeigte sich in den beiden ausbildungsstärksten Branchen besonders deutlich (Handel sowie Gesundheits- und Sozialwesen). Entsprechend wird bei der Interpretation von Trends auf Branchenebene, wie sie untenstehend abgebildet sind, Zurückhaltung geübt.
Von den insgesamt 76’273 angebotenen Lehrstellen entfallen auch 2025 der Grossteil auf die Handelsbranche, das Gesundheits- und Sozialwesen und das Baugewerbe. Zusammen mit dem kurzfristig gestiegenen Lehrstellenangebot im Bereich freiberufliche Dienstleistungen stellen diese Branchen mehr als die Hälfte der 2025 angebotenen Lehrstellen und bilden damit stabile Pfeiler des Lehrstellemarktes.
Bemerkenswert ist dabei die Trendwende beim Lehrstellenangebot der Handelsbranche: Erstmals seit 2021 bietet diese Branche wieder mehr Lehrstellen an. Damit nimmt die Handelsbranche ihre ursprüngliche, führende Position punkto Lehrstellenangebot wieder ein. Ein kontinuierliches Wachstum zeigt sich im Bereich freiberuflicher Dienstleistungen, wo 2025 mit 7’844 Stellen ein neuer Höchstwert erreicht wird. Tendenziell rückläufig ist dagegen das Lehrstellenangebot des verarbeitenden Gewerbes. Branchen mit weniger als 1’000 Lehrstellen werden unter der Kategorie «Andere Branchen» summiert.
5’926 der angebotenen Lehrstellen sind EBA-Lehren (8%). 69’658 sind EFZ-Lehren (91%). Das restliche Prozent der Lehrstellen lässt sich aufgrund der Angaben nicht eindeutig zuordnen. Von den 2025 angebotenen Lehrstellen entfallen 80 Prozent auf die Deutschschweiz, 17 Prozent auf die französischsprachige und 3 Prozent auf die italienischsprachige Schweiz. Diese Verteilung auf die Sprachregionen erweist sich als äusserst stabil.
Gut die Hälfte der Unternehmen, die Lehrstellen anbieten, bietet 2025 gleichzeitig die Möglichkeit an, während der beruflichen Grundbildung die Berufsmaturität zu absolvieren (2025: 51%, 2024: 52%, 2023: 48%, 2022: 56%, 2021: 55%, 2020: 57%, 2018/2019: 44%). Besonders häufig bieten erneut Unternehmen mit mehr als 100 Angestellten diese Möglichkeit an (2-9 Beschäftigte: 46%, 10-100 Beschäftigte: 63%, 100+ Beschäftigte: 83%) und solche, die im zweiten (Industrie und Gewerbe) oder dritten Sektor (Dienstleistungen) tätig sind (1. Sektor: 29%, 2. Sektor: 55%, 3. Sektor: 54%).
Um Interessierte über freie Lehrstellen zu informieren, nutzen Unternehmen häufig eigene Kanäle, wie die eigene Firmen- oder Verbandswebseite (40%) oder persönliche Kontakte (39%). Weiter spielt der kantonale Lehrstellennachweis eine wichtige Rolle bei der Ausschreibung freier Lehrstellen (43%). 19 Prozent der Unternehmen pflegen direkte Kontakte zu Schulen.
17 Prozent nutzen zudem soziale Netzwerke im Internet und 18 Prozent das Berufsbildungsportal yousty.ch.
Anlässe für Lehrstellensuchende werden nur von 14 Prozent der Unternehmen für die Information über freie Lehrstellen genutzt, Publikumsmessen oder Kongresse nur von 3 Prozent. Inserate spielen für 10 Prozent eine Rolle bei der Ausschreibung freier Lehrstellen, Plakate lediglich für 2 Prozent. Am ehesten nutzen Grossunternehmen solche werberischen Kanäle (Inserate/Plakate) für die Suche von Lernenden (Plakate: 2-9 Beschäftigte: 1%/ 10-99 Beschäftigte: 4%/ 100+ Beschäftigte: 9%, Inserate 7%/ 16%/ 32%).
Das Anbieten von Schnupperlehren ist für ausbildende Unternehmen in der Schweiz die Regel. Lediglich 4 Prozent der Unternehmen geben an, keine solchen anzubieten. Im Durchschnitt empfingen Unternehmen 2025 fünf Schüler:innen für Schnupperlehren. Dieser Wert variiert beträchtlich nach Unternehmensgrösse: Bei Unternehmen mit 2-10 Beschäftigten schnupperten 2025 bisher durchschnittlich drei Schüler:innen, bei solchen mit 10-99 Beschäftigten fünf und bei den grössten Unternehmen 78. Über die Zeit betrachtet sind es immer etwa gleich viele Schnupperlehren, die in Schweizer Unternehmen absolviert werden (2025: 5, 2024: 4, 2023: 4, 2022: 4, 2021: 4, 2020: 5, 2019: 5).
Vergebene Lehrstellen
67 Prozent der angebotenen Lehrstellen konnten im März/April 2025 bereits besetzt werden. Nach stetigem Rückgang vergebener Lehrstellen zu diesem Zeitpunkt stabilisiert sich die Vergabequote damit wieder auf dem Niveau der ersten Erhebungsjahre (2024: 66%, 2023: 63%, 2022: 64%, 2021: 63%, 2020: 66%, 2019: 67%; 2018: 70%).
Der Anteil im Frühjahr 2025 vergebener Lehrstellen variiert beträchtlich zwischen den verschiedenen Branchen. Bereits viele Lehrstellen sind in den Bereichen öffentliche Verwaltung, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Information und Kommunikation, Erziehung und Unterricht sowie freiberufliche Dienstleistungen vergeben. Der Anstieg des Angebotes an Lehrstellen im Bereich freiberuflicher Dienstleistungen scheint damit auf eine entsprechende Nachfrage zu treffen. Vergleichsweise viele offene Lehrstellen finden sich dagegen im März/April 2025 im Gastgewerbe, im Baugewerbe und im Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen.
Die frühe Lehrstellenvergabe in der Finanz- und Versicherungsbranche oder im Bereich freiberuflicher Dienstleistungen, aber auch die eher späte Vergabe im Bau- respektive Gastgewerbe, erweisen sich als stabile Muster. Schwankungen über die Zeit lassen sich in sozialen Bereichen wie dem Gesundheitswesen und dem Bildungsbereich erkennen. Die Daten deuten auf eine teils verzögerte Erholung am Lehrstellenmarkt nach pandemiebedingten Einbrüchen hin. Während in stabilen Branchen wie öffentliche Verwaltung oder Versicherungen und Finanzen nach wie vor hohe Vergaberaten erreicht werden, kämpfen konjunktur- oder saisonabhängige Branchen (z. B. Gast- und, Baugewerbe) weiterhin mit niedrigen Werten.
Bemerkenswert ist 2025, dass in der Finanz- und Versicherungsbranche so viele Lehrstellen wie nie zuvor in der Untersuchungsreihe noch unbesetzt sind. Als eine der wenigen Branchen hat diese Branche 2025 einen Rückgang zu verbuchen.
Aus der Kombination des Lehrstellenangebots und dem Stand der Vergabe lassen sich Rückschlüsse auf die Marktsituation ziehen. Im Gesundheits- und Sozialwesen und der Land- und Forstwirtschaft trifft das hohe Angebot an Lehrstellen auf rege Nachfrage. Trotz kleinerer Angebotsbasis bleibt die Informations- und Kommunikationsbranche hoch attraktiv und kann Lehrstellen früh besetzen, Zu Branchen mit hohem Angebot, aber tiefer Vergabequote, zählen das Bau- und das Gastgewerbe sowie die Handelsbranche.
Durchschnittlich erhielten Unternehmen 2025 bisher 13 Bewerbungen auf eine Lehrstelle, was über die Zeit betrachtet den Rekordwert darstellt (2025: 13, 2024: 8, 2023: 7, 2022: 9, 2021: 10, 2020: 10, 2019: 8). Besonders Grossunternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten erhalten 2025 überdurchschnittlich viele Bewerbungen auf ihre Lehrstellen, aber auch solche aus der Informations- und Kommunikationsbranche, dem Finanz- und Versicherungswesen oder dem Bereich Erziehung und Unterricht.
Veränderung Lehrstellenangebot
Die Entwicklung des Lehrstellenangebots zeigt sich gemäss Selbsteinschätzung der Unternehmen im Jahr 2025 insgesamt stabil. Der Grossteil der befragten Unternehmen gibt an, das Lehrstellenangebot gegenüber dem Vorjahr konstant gehalten zu haben (73%). 11 Prozent bieten, verglichen mit dem Vorjahr, mehr Lehrstellen an. 10 Prozent bieten hingegen weniger an. Dies bestätigt den langfristigen Trend eines robusten Schweizer Lehrstellenmarktes, bei welchem grössere Schwankungen selten bleiben.
Ein differenzierter Blick auf einzelne Branchen zeigt jedoch gezielte Anpassungen. Mehr Lehrstellen werden 2025 besonders im Gastgewerbe (17%), im Gesundheits- und Sozialwesen (16%) sowie in der Informations- und Kommunikationsbranche (13%) angeboten.
Gleichzeitig verzeichnen einzelne Sektoren Rückgänge, vor allem die sonstigen Dienstleistungen (18%) und das Gastgewerbe (15%), was auf branchenspezifische Herausforderungen hindeutet. Besonders stabil zeigen sich die beiden Bereiche Erziehung und Unterricht (92 % bieten gleich viele Lehrstellen) sowie die öffentliche Verwaltung (80%).
Wie bereits in den Vorjahren sind es auch 2025 vor allem die grössten Unternehmen, die das Lehrstellenangebot erhöhen (2025: 28%, 2024: 26%, 2023: 30% 2022: 23%, 2021: 20%, 2020: 26%, 2019: 28% mit mehr Lehrstellen bei Unternehmen mit 100 oder mehr Angestellten).
Sowohl unter den Gründen für mehr Lehrstellen als auch unter jenen für weniger wird häufig angegeben, dass das Angebot an Lehrstellen einfach von Jahr zu Jahr variiert. Viele Unternehmen regulieren ihr Lehrstellenangebot offenbar zyklisch oder bedarfsorientiert, ohne strukturelle Veränderung.
Die Motivation für ein erhöhtes Lehrstellenangebot liegt auch 2025 im langfristigen Denken der Unternehmen: Fachkräftesicherung, flexible Ressourcenplanung (jährliche Schwankungen) und steigende Nachfrage seitens Jugendlicher sind die drei wichtigsten Treiber. Die Sorge um den Berufsnachwuchs treibt Unternehmen seit Beginn der Untersuchungsreihe an. Die starke Nachfrage nach Lehrstellen ist insbesondere seit dem Ende der Pandemie vermehrt der Grund für einen Angebotsausbau. Krisenbedingte Sondereffekte wie die Corona-Pandemie haben kaum noch Einfluss, und auch demografische Erwägungen (Pensionierungen, Teilzeittrend) spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Unternehmen nennen 2025 insbesondere drei Gründe für den Rückgang an Lehrstellen: interne Umstrukturierungen, nicht passende Qualifikationen von Schulabgänger:innen sowie die wirtschaftliche Lage. Die Einschätzung zur Qualifikation basiert dabei auf unternehmensseitiger Bewertung und nicht auf unabhängigen Erhebungen. Erst- und zweitgenannter Grund werden stabil genannt und können somit als strukturelle Gründe gelten. Die aktuelle Wirtschaftslage scheint 2025 aber wieder vermehrt Sorgen zu bereiten. Seit 2023 werden Personalengpässe im Ausbildungsteam vermehrt als limitierender Faktor auf die Lehrstellenanzahl genannt. Das Problem scheint sich aber nicht weiter zu verschärfen. Auf tiefem Niveau wird stabil eine schwache Nachfrage nach Lehrstellen als Grund für weniger Lehrstellen angegeben. Im Bau- und Gastgewerbe wiegt dieser Grund jedoch verhältnismässig schwer und wird mitunter am häufigsten genannt.
Wichtiger Hinweis:
Bei den ausgewiesenen Werten handelt es sich um hochgerechnete Werte. Die Stichprobenergebnisse wurden auf die Grundgesamtheit hochgerechnet.
Die Hochrechnung der Jugendlichen basiert auf den Jugendlichen, die gemäss Statistik der Lernenden (Bundesamt für Statistik) im Vorjahr die 8. Klasse besucht haben.
Die Hochrechnung der Unternehmen basiert auf den Angaben der Eintritte in die berufliche Grundbildung des Vorjahres (BFS). Detailangaben zu den Hochrechnungen finden sich im ausführlichen Forschungsbericht zum Projekt.
Jugendliche:
Unternehmen:
Lukas Golder: Politik- und Medienwissenschaftler, Co-Leiter gfs.bern
Martina Mousson: Politikwissenschaftlerin, Projektleiterin
Adriana Pepe: Politikwissenschaftlerin, Projektleiterin
Alessandro Pagani: Politikwissenschaftler, wissenschaftlicher Mitarbeiter
Roland Rey: Projektmitarbeiter / Administration
Externe Beratung
Prof. Dr. Stefan C. Wolter, Professor für Bildungsökonomie, Universität Bern