Swiss eHealth Barometer 2023: Zwischen Leidensdruck und Anlaufschwierigkeiten

Die Relevanz der digitalen Weiterentwicklung wird erkannt – die bisherige Umsetzung ist jedoch nicht wunschgemäss

Swiss eHealth Forum

Seit 2009 wird im Rahmen des Swiss eHealth Forums das eHealth Barometer erhoben. Befragt werden Gesundheitsfachpersonen und die Bevölkerung. Dabei wird dem aktuellen Stand und der Entwicklung von eHealth in der Schweiz auf den Grund gegangen.

Mit der Verabschiedung des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier (EPDG) im Juni 2015 hat das Parlament einen legislativen Meilenstein in der Implementierung von eHealth in der Schweiz gesetzt. Seit April 2020 müssen Akutspitäler, Reha-Kliniken und stationäre Psychiatrien als erste Einrichtungen an eine Stammgemeinschaft angeschlossen sein. Im Februar 2020 teilte der Programmausschuss «Einführung EPD» jedoch mit, dass sich die Einführung verzögern wird. In Aarau nahm im Mai 2021 schliesslich die erste Eröffnungsstelle für das Elektronische Patientendossier ihren Betrieb auf. Zahlreiche weitere Stammgemeinschaften kamen im Verlauf von 2021 dazu. Seit April 2022 ist für alle Alters- und Pflegeheime sowie Geburtshäuser die Anbindung an das elektronische Patientendossier (EPD) obligatorisch. Ebenfalls sind auch seit 2022 neu zugelassene Arztpraxen verpflichtet, das EPD anzubieten.

Im Jahr 2023 steht eine umfassende Revision des Bundesgesetzes über das elektronische Patientendossier (EPDG) an. Der Bundesrat möchte das bestehende EPD weiterentwickeln. Eine erste Änderung des Bundesgesetztes über das elektronische Patientendossier sowie die Verordnung über die Finanzhilfen für das elektronische Patientendossier (EPDFV) hat der Bundesrat bereits bis am 2. Mai 2023 in die Vernehmlassung geschickt.

In vielerlei Hinsicht stellt das EPD die Speerspitze der eHealth-Bestrebungen in der Schweiz dar. Dieses Thema wird darum im eHealth Barometer mit besonderem Fokus behandelt. Die Studie orientiert sich an der «Strategie eHealth Schweiz 2.0» und an Grundlagenabklärungen der Europäischen Kommission zum Monitoring von eHealth. Das Swiss eHealth Barometer wird von den folgenden Partnern mitgetragen:

Studienpartner: Bundesamt für Gesundheit (BAG), CURAVIVA, eHealth Suisse, Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) und Spitex Schweiz

Co-Studienpartner: Gesundheitsdepartement des Kantons St. Gallen, Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich, Gesundheitsförderung Schweiz und Interessensgemeinschaft eHealth

Weitere Details zur Stichprobe und Methode finden sich in der Infobox am Ende des Cockpits.

Digitalisierung im Gesundheitswesen

Verbesserungspotenzial dank eHealth

Während IT-Verantwortliche von Spitäler, Spitalärzt:innen und Spitex-Mitarbeitende das Verbesserungspotenzial dank eHealth in ihrem Arbeitsumfeld als sehr hoch einschätzen (zwischen 70% und 90%), sehen Mitarbeitende von Alters- und Pflegeheimen sowie Praxisärzt:innen weniger Potenzial (51% resp. 49%).

Die Trends sind hierbei relativ konstant steigend, am stärksten bei IT-Spitäler und Spitex, langsamer bei den anderen Gesundheitsfachpersonen.

Subjektive Einschätzung der Vernetzung (Spitex)

Die subjektive Einschätzung des Stands der digitalen Vernetzung mit anderen Gesundheitsfachpersonen und Institutionen ausserhalb ihrer eigenen und innerhalb der eigenen ändert sich kaum über die Zeit. So wie dies beispielsweise bei der Spitex der Fall ist: Die interne Vernetzung wird auf rund 70 von 100 geschätzt, die externe Vernetzung auf rund 40.

Subjektive Einschätzung der Vernetzung (Spitalärzteschaft)

Eine Ausnahme bilden jedoch die subjektiven Einschätzungen der Spitalärzt:innen: Sie bewerten im 2023 die interne Vernetzung der Personen und Institutionen stärker: Die interne Vernetzung steigt von 60 auf 67  (+7 Punkte).

Existenz elektronisches System für Patient:innen-Daten

Insgesamt nutzen (fast) alle befragten Gesundheitsfachpersonen bereits heute digitale Lösungen zur Speicherung und Verwaltung von Daten (ca. 80%-95%). Insbesondere die Spitex, IT-Spitäler, Spitalärzt:innen und Alters- sowie Pflegeheime sind digital (ca. 90%), die Praxisärzt:innen bilden mit mit einem hohem Wert von 81% das Schlusslicht.

Beurteilung eKG

Die elektronische Krankengeschichte, die die Praxisärzteschaft bereits heute verwendet, wird generell zufriedenstellend eingeschätzt (ca. 70% sehr/eher zufrieden).

Über den gesamten Befragungszeitraum zeigt sich auch, dass die Zufriedenheit stetig steigt und die Unzufriedenheit stetig sinkt.

Auch die Zufriedenheit mit dem KIS ist bei der Spitalärzteschaft relativ hoch mit 72 Prozent (sehr/eher zufrieden).

Verbesserungsbedarf Software-Angebot (Ärzteschaft)

Die Bedürfnisse für ein Software-Angebot im Bereich der Digitalisierung lässt sich über den Verbesserungsbedarf eruieren.

Die Ärzteschaft gibt an, dass sie Verbesserungs- oder Innovationsbedarf insbesondere bei den digitalen Schnittstellen für den Austausch mit GFP ausserhalb der eigenen Institution (66%) und beim Datenschutz und Datensicherheit im Gesundheitswesen (65%) sehen.

Ebenfalls rund 55-60% sehen Bedarf im Bereich des eGovernements, digitalen Entscheidungshilfen (z.B. Apps) in der gesamten Behandlungskette, Digitalisierung bei Versicherern und Krankenkassen, Förderung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, Nutzung von und Umgang mit Big Data und künstlicher Intelligenz sowie der Nutzung des EPD im Alltag.

Den geringsten Bedarf sehen sie bei digitalen Tools zur Unterstützung administrativer Prozesse innerhalb der eigenen Institution (47%) sowie digitalen Schnittstellen für den Austausch mit anderen Gesundheitsfachpersonen innerhalb der eigenen Institution (38%).

Insgesamt besteht also an verschiedenen Stellen mehrheitlich noch grosser oder gewisser Verbesserungs- und Innovationsbedarf aus Sicht der Ärzteschaft.

Elektronisches Patientendossier (EPD)

Anschluss Stammgemeinschaft

Der Anschluss an das EPD veranschaulicht den Effekt des Obligatoriums: IT-Spitäler sowie Alters- und Pflegeheime haben sich mittlerweile zu 87 Prozent respektive 79 Prozent an das EPD respektive an eine Stammgemeinschaft angeschlossen.

Ebenfalls steigt der Trend bei den Spitalärzt:innen (+4 Prozentpunkte). Die Anschlüsse bei der Spitex steigt um 10 Prozentpunkte und bei Praxisärzt:innen um 6 Prozentpunkte.

Registrierung für die Nutzung des EPD

Auch die Registrierung für die Nutzung des EPD zeigt einen Anstieg: bei der Spitalärzteschaft (von 10% auf 45%) und etwas weniger stark bei der Praxisärzteschaft (von 6% auf 11%).

Beurteilung Einführung EPD

Die grundsätzliche Unterstützung zur Einführung des EPD ist bei der Spitex und bei den IT-Verantwortlichen der Spitäler mit rund 75 Prozent relativ hoch, während die Zustimmung bei der Ärzteschaft und Alters- und Pflegeheimen tiefer ist (ca. 55%).

Im langjährigen Trend sind die Werte relativ stabil, jedoch tendenziell sinkend.

Argumente EPD

Über die Jahre hinweg sind für die Gesundheitsfachpersonen dieselben Argumente im Zusammenhang mit dem EPD zentral. Die Verfügbarkeit im Notfall ist auch in diesem Jahr mit einer Zustimmung (stimme voll/eher zu) von 78 Prozent das am häufigsten genannte Argument. Neu an zweiter Stelle ist die Einsparung von unnötigen Abklärungen (70%). Knapp zwei Drittel (65%) finden zudem, dass durch das EPD Behandlungsfehler vermieden werden können.

Dass der Austausch auch anders als mittels EPD möglich wäre, erhält in diesem Jahr vermehrt Zuspruch. 57 Prozent der Befragten – und somit zum ersten Mal mehr als die Hälfte – findet, der Austausch wäre durchaus aus über andere Wege möglich.

Keine Mehrheit finden die Argumente, dass die Behandlungsqualität steigt (48%), dass vertrauliche Informationen in die falschen Hände geraten könnten (47%) oder dass es die gute Diagnose und Behandlung beinträchtigen würde (46%).

Positive Einstellung zum EPD

Die positive Einstellung gegenüber einem EPD ist seit einigen Jahren rückläufig und erreicht im Jahr 2023 einen neuen Tiefstwert. Lediglich bei der Spitex findet die Mehrheit das EPD nach wie vor eine gute Sache (54%).

Die IT-Verantwortlichen der Spitäler bewerten das EPD am schlechtesten. Nur noch 22 Prozent finden das EPD eine sehr oder eher gute Sache.

Veränderter Aufwand wegen EPD

Eine Einschätzung abzugeben, inwiefern sich der Aufwand durch die Nutzung des EPD verändert, fällt vielen Gesundheitsfachpersonen schwer. Können die EPD-Registrierten eine Angabe diesbezüglich machen, wird der Aufwand als grösser eingestuft. Insbesondere die IT-Verantwortlichen sehen einen deutlichen Mehraufwand.

Zufriedenheit mit Aspekten des EPD

Die Spitex, Alters- und Pflegeheime sowie IT-Verantwortliche von Spitälern gaben an, mit welchen Aspekten des EPD sie zufrieden respektive unzufrieden sind. Dabei fällt auf, dass insbesondere die Spitex grundsätzlich zufriedener ist als Alters- und Pflegeheime sowie IT-Verantwortliche.

Im Detail zeigt sich, dass die vorhandenen Erklärungen und Informationen zum EPD, der Datenschutz und die Sicherheit, die Unterstützung der Stammgemeinschaft und die grundsätzlich offene digitale Kultur des eigenen Instituts häufiger positiv als negativ genannt wird.

Mehr Unzufriedenheit lösen jedoch andere Aspekte aus: Die Finanzierung der Einführung, die Einführung der Schnittstellen, das Übertragen der Daten ins eigene Primärsystem und die Benutzerfreundlichkeit. Dies sind offensichtlich noch Baustellen, die auf Unzufriedenheit stossen.

Aber: Zumindest die Finanzierung der Einführung sowie die Einführung der Schnittstellen sind bereits Teile der Revision des EPDG.

Potenzielle Weiterentwicklungen EPD

Zustimmung Verpflichtung EPD für ambulant tätige GFP

Rund um die Revision des EPDG sind unterschiedliche Weiterentwicklungen des EPD diskutiert worden. Die Meinung der Gesundheitsfachpersonen wurde zu einigen spezifischen Weiterentwicklungsmöglichkeiten abgefragt.

Die Verpflichtung für alle ambulant tätigen Gesundheitsfachpersonen ein EPD zu führen wird von den befragten Gruppen unterschiedlich bewertet. Lediglich bei den Praxisärzt:innen kann zurzeit keine Mehrheit für diesen Weiterentwicklungsschritt (26% sehr/eher einverstanden) gewonnen werden.

Opt-Out-Modell für Bevölkerung

Die Einführung eines Opt-Out-Modells für die Bevölkerung wird insbesondere von den Alters- und Pflegheimen sowie von der Praxisärzteschaft kritisch beäugt. 35 Prozent der Alters- und Pflegeheime sprechen sich gegen das Opt-Out-Modell aus. Bei der Praxisärzteschaft sind es sogar 41 Prozent.

Gesamthaft scheinen die Meinungen – mit Ausnahme der Kantone – noch nicht besonders gefestigt zu sein. Knapp ein Viertel der Befragten zeigt sich zurzeit unentschlossen.

Wichtigste Weiterentwicklungen des EPD

Die Gesundheitsfachpersonen sind sich einig über die wichtigsten Weiterentwicklungen, die aus Ihrer Sicht Priorität haben sollten:

  • Klare Aufgaben- und Kompetenzaufteilung sowie Sicherstellung der Finanzierung des EPD durch Bund und Kantone.
  • Vereinfachungen bei der Nutzung und Verwendung.
  • Vereinfachung des Identifikationsprozesses (bspw. neue E-ID).

Einige Abweichungen gibt es innerhalb der GFP:

  • Für die Ärzteschaft ist ebenfalls eine wichtige Achse, dass es eine zentrale Speicherung für dynamische Daten gibt.
  • Für IT-Verantwortliche in Spitälern ist wichtig, dass auch ambulant tätige Gesundheitsfachpersonen verpflichtet werden, ein EPD zu führen.
  • Für Spitex-Mitarbeitende ist die Integration der e-Medikation & Zusatzdienste (z.B. Überweisung an andere GFP) wichtig.

Bei den Alters- und Pflegeheimen decken sich die Wünsche mit den ersten drei genannten Bedürfnissen für die Weiterentwicklung.

Unwichtigste Weiterentwicklungen des EPD

Ebenfalls sind sich die Gesundheitsfachpersonen ziemlich einig über die unwichtigsten Weiterentwicklungen des EPD:

  • Die Verpflichtung für alle ambulant tätigen GFP, ein EPD zu führen.
  • Opt-Out-Modell für die Bevölkerung (automatische Eröffnung eines EPD bei der Behandlung, falls nicht explizit anders gewünscht)
  • Und: viele können sich nicht entscheiden.

Auch gibt es vereinzelte Abweichungen innerhalb der GFP:

  • Für die Praxis-Ärzteschaft liegt die Zustimmung für die zwei oben genannten unwichtigsten Weiterentwicklungen sehr viel höher als bei allen anderen GFP.
  • Für IT-Verantwortliche bei Spitälern ist die zentrale Speicherung dynamischer Daten ebenfalls nicht prioritär zu behandeln.
  • Für die Spitex ist unwichtig, dass der Zugang zu den Daten für die Forschung vereinfacht wird.

Bei den Alters- und Pflegeheimen decken sich die Wünsche mit den ersten drei genannten Bedürfnissen für die Weiterentwicklung.

Erste Leseweise

Konstanz bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens bei hohem Leidensdruck

Die Veränderungen sind erst partiell und folgen den gesetzlichen Vorgaben, aber das Bedürfnis nach einem vernetzten Gesundheitswesen ist bei Gesundheitsfachpersonen hoch.

Herausforderungen EPD

Beim EPD treten drei von vier typischen Schwierigkeiten der Plattformökonomie auf: tiefe Anzahl Nutzer:innen, die Regulierung (doppelte Freiwilligkeit) und fehlende Monetarisierung. Die potenziell hohen Datenschutzrisiken als vierte Schwierigkeit beurteilen die Gesundheitsfachpersonen jedoch als besonders gut gelöst.

Lichtblicke

Die EPD-Anbindung an das Primärsystem in Heimen, Spitex und Spitälern schreitet voran.
45 Prozent der Spitalärzteschaft sind für die Nutzung des EPD registriert. Die offene digitale Kultur, die Unterstützung durch die Stammgemeinschaften und die vorhandenen Erklärungen werden vorsichtig positiv bewertet. Die Spitex-Organisationen urteilen generell relativ positiv.

Problempunkte

Die Spitäler und die Heime sind neben der besonders schwierigen Finanzierung unzufrieden mit der Einführung und Schnittstellen, der Übertragung der Daten ins eigene Primärsystem, kritisieren die Benutzerfreundlichkeit und sehen bisher wenig Beitrag zur integrierten Versorgung.

Weiterentwicklung EPDG erwünscht, aber nicht unumstritten

Eine Weiterentwicklung des EPD ist grundsätzlich erwünscht. Über Regulierung können Fortschritte nachweislich erzielt werden. Eine zentrale Debattenachse zur Weiterentwicklung stellen die zur Diskussion gestellte Aufgabe der Freiwilligkeit bei Gesundheits-fachpersonen und das Opt-out-Modell bei der Bevölkerung dar.

Depriorisierung bei der Bevölkerung

Das Fenster zu mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen ist weniger offen als während der Pandemie. Im Gesundheitswesen setzt die Bevölkerung zurzeit andere Prioritäten.

Praxisärzteschaft

In der Praxisärzteschaft finden sich die kritischsten Gesundheitsfachpersonen, wenn es um das EPD geht. Für sie ist wichtig, dass es zu keinem Obligatorium und nicht zu einem Opt-Out-Modell für die Bevölkerung kommt. Sie schliessen sich aktuell noch nicht vermehrt dem EPD an und sehen es insgesamt kritischer als zum Beispiel die Spitalärzteschaft.

Spitalärzteschaft

Immer mehr Spitalärzt:innen schliessen sich einer Stammgemeinschaft an und registrieren sich zur Nutzung des EPD. Jedoch ist auch bei ihnen noch keine Begeisterung zu spüren. Sie empfinden zwar, dass sie besser intern vernetzt sind und dass das EPD Potenzial birgt, aber auch bei ihnen sinkt der Anteil an Zustimmung für das EPD. Insbesondere führt es aus ihrer Sicht zu mehr Aufwand und noch zu wenig Nutzen.

IT-Verantwortliche von Spitälern

Bei IT-Verantwortlichen von Spitälern ist das EPD angekommen: Viele implementieren das EPD und haben erste Nutzungserfahrungen gesammelt. Was sich jedoch klar zeigt: Es verursacht mehr Aufwand, sie profitieren noch nicht vom Nutzen und die Finanzierung der (Initial-)Kosten führt zu Unzufriedenheit. Dennoch: IT-Verantwortliche sind auch diejenigen, die am meisten Potenzial sehen.

Kantone

Die Kantone unterstützen das EPD und das vorgeschlagene Vorgehen. Für sie ist auch das Obligatorium für ambulant tätige Ärzteschaft kein Problem. Insofern ist vonseiten Kantone nicht mit Widerstand zur Ein- und Weiterführung des EPD zu rechnen.

Alters- und Pflegeheime

Auch bei Alters- und Pflegeheimen wird das EPD immer häufiger aufgeführt. Ähnlich – auch wenn etwas weniger dezidiert – zeigt sich bei ihnen wie bei den IT-Verantwortlichen eine Unzufriedenheit: Das EPD verursacht mehr Aufwand, sie profitieren noch zu wenig und die generelle Einstellung zum EPD wird negativ.

Nonprofit-Spitex

Spitex-Mitarbeitende nutzen zwar weniger oft das EPD, jedoch zeigen sich auch hier erste Nutzungserfahrungen: Diejenigen, die es nutzen, geben im Vergleich zu anderen GFP positive Noten. Für sie ist der Datenschutz gut gelöst, es gibt genügend Informationen und auch die Unterstützung von Stammgemeinschaften wird positiv bewertet. Offen bleibt die Frage, ob die bisher wenigen (positiven) Nutzungserfahrungen von denjenigen stammen, die dem EPD grundsätzlich positiv gegenüberstehen, wodurch die Resultate noch mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen sind.

Methodische Details

Auftraggeber: BAG

Grundgesamtheit: Ärzt:innen/Ärzte, IT-Verantwortliche in Spitälern, Alters- und Pflegeheime, eHealth-Verantwortliche in Kantonen, Geschäftsführende von Nonprofit-Spitex-Organisationen

Befragungsgebiet: ganze Schweiz (dreisprachig)

Herkunft der Adressen: Ärztinnen/Ärzte: FMH, Spitäler: Swiss eHealth Forum, Alters- und Pflegeheime: CURAVIVA, Kantone: eHealth Suisse (Kontakt direkt durch eHealth Suisse), Spitex Schweiz

Datenerhebung: online, Ärzteschaft zusätzlich Print

Art der Stichprobenziehung: at random bzw. Vollerhebung

Befragungszeitraum: 24.11.2022 – 12.1.2023, Nacherhebung IT-Spitäler: 2.3.2023-9.3.2023

Stichprobengrösse: Ärzt:innen: 1’187 (Praxisärzt:innen: 820 (26% Ausschöpfung), Spitalärzt:innen: 311 (21% Ausschöpfung), Spital- und Praxisärzt:innen: 56), Spitäler: 23 IT-Verantwortliche, die für 79 Spitäler und Spitalverbunde sprechen (6%), Alters- und Pflegeheime: 422 (30%), Kantone: 22 (85%), Spitex Schweiz: 123 (31%)

Gewichtung: keine