Die Politisierungswelle der letzten Jahre flacht zunehmend ab

Der harte Kern der politisierten Jugend hält jedoch stand

im Auftrag des Dachverbands Schweizer Jugendparlamente DSJ

Der seit 2014 durchgeführte easyvote-Politikmonitor erhält einen neuen Namen: Die jährlich angelegte Befragung bei Schüler:innen der Sekundarstufe II heisst neu DSJ Jugend- und Politikmonitor. Die Studie im Auftrag des Dachverbands Schweizer Jugendparlamente DSJ wurde 2023 zum achten Mal erhoben. Über 1’000 15- bis 25-Jährige wurden zu ihren politischen Präferenzen und Partizipationsformen befragt.

Zusammen mit Informationen über die Einschätzungen Jugendlicher zur Politik werden so auch wichtige Hinweise zur Arbeit des DSJ erhoben. Ziel ist es, sowohl die Tätigkeiten des DSJ als auch die Wirkung der konkreten Kampagnen zu evaluieren. Der DSJ verfolgt unter anderem das Ziel, die jungen Bürger:innen zu motivieren, ihre politischen Rechte und Pflichten wahrzunehmen, und so die Beteiligung junger Menschen an den politischen Prozessen der Schweiz zu erhöhen. In der diesjährigen Studie wurden neben den Kernfragen auch Themen zur Demokratie, zum Vertrauen in die politischen Akteur:innen sowie – angesichts des Wahljahrs 2023 – auch das Wahlverhalten abgefragt.

Informationen zur Stichprobe und Befragungsmethode finden sich in der Infobox am Ende des Cockpits.

 

 

Vertrauen und politische Institutionen

Insgesamt schenken die Jugendlichen den politischen Institutionen und Akteur:innen ein ähnlich hohes Vertrauen, wie dies in der breiten Bevölkerung der Fall ist. Das höchste Mass an Vertrauen erhalten dabei Menschen aus Forschung und Wissenschaft. Aber auch gegenüber den staatlichen Institutionen sprechen die Jugendlichen mehrheitlich ein eher grosses bis sehr grosses Vertrauen aus.

Am besten schneidet dabei der Bundesrat ab. Dahinter folgen National- und Ständerat, Gemeinderat respektive Stadtregierung sowie auch die Regierung des eigenen Kantons. Das Vertrauen in politische Parteien, Politiker:innen und Medien ist hingegen ausgesprochen tief.

Während nur rund jede fünfte Person den Medien grundsätzlich ihr Vertrauen schenkt, sind es fast doppelt so viele, welche die Berichterstattung der Medien über (konkrete) Informationen zur Politik als vertrauenswürdig einschätzen. Der Wert bleibt jedoch eher tief. Im Verlauf der Jahre ist festzustellen, dass die Werte zur Vertrauenswürdigkeit der medialen Berichterstattung über Politik konstant geblieben sind.

 

Die Jugendlichen, die den Medien bei der Berichterstattung über Politik eher kritisch gegenüberstehen, setzen sich im aktuellen Jahr sehr homogen zusammen und es sind kaum soziodemografische Unterschiede zu erkennen. Jugendliche mit einem grösseren Vertrauen haben meist eine Affinität für Parteien der politischen Mitte, besuchen das Gymnasium, interessieren sich eher für Politik und/oder ihre Eltern zeigen ein erhöhtes Interesse.

Die demokratischen Werte scheinen bei den jungen Menschen nicht in Stein gemeisselt zu sein. Zwar erhalten alle abgefragten Pro-Argumente für die demokratische Staatsform mehrheitlich Zustimmung, eine relative, nicht zu vernachlässigende Minderheit blickt durchaus kritisch auf die Demokratie.

Die meisten Jugendlichen sind davon überzeugt, dass die Demokratie die besten Voraussetzungen respektive die beste Möglichkeit liefert, um ein partizipatives (63%), faires und gerechtes (59%) sowie gutes (53%) Leben zu führen.

Unter den Kontra-Argumenten erhält keine der abgefragten Aussagen mehrheitliche Zustimmung.

Am häufigsten sind die Jugendlichen noch damit einverstanden, dass es egal ist, ob man in einer Demokratie lebt oder nicht, solange es allen Menschen gut geht (31%). Es ist aber den wenigsten tatsächlich egal, ob sie selbst effektiv in einer Demokratie leben oder nicht (13%).

In Bezug auf die Machtgestaltung erachtet es jede fünfte Person als gut für das Land, wenn die Macht bei einer Führungsfigur liegt. Die Aussage, dass die Macht auch in einer Demokratie nur unter wenigen Personen aufgeteilt wird und das breite Volk nichts zu sagen hat, erhält von mehr als jeder vierten Person Zustimmung, was beachtenswert ist.

 

 

Wahlen

Im Herbst 2023 findet auf nationaler Ebene die Wahl des National- und Ständerats statt. Die Schweizer Stimmbevölkerung kann sich entscheiden, wer ihre Interessen im nationalen Parlament vertritt. Wie entscheiden sich die Jugendlichen, welcher Partei sie ihre Stimme geben?

Die drei entscheidenden Faktoren sind die Position der Partei in bestimmten Themen (26%), die Vertrauenswürdigkeit (19%) sowie die Wertehaltung respektive das Parteiprogramm (12%).

 

Weniger zentral sind personenbezogene Faktoren. So spielen die Persönlichkeit (4%), die Bekanntheit (2%) und die bisherige politische Leistung einer Person (5%) nur eine untergeordnete Rolle.

In der Wahrnehmung der Jugendlichen hat die SVP die meisten Kompetenzen in der Sicherheitspolitik. In Migrations- und Asylfragen liegen die SVP und SP nahe beieinander, mit leichtem Vorteil bei der SP. In den Augen der Jugendlichen überzeugt die SP auch in der Gesellschafts-, Sozial- und Gesundheitspolitik. Für Fragen der Umweltpolitik werden den beiden grünen Parteien GPS und GLP am meisten Kompetenzen zugeschrieben. Hingegen gibt es bei der Energiepolitik keine Partei, die deutlich besser abschneidet als eine andere. Die allgemein als Wirtschaftspartei wahrgenommene FDP überzeugt die Jugendlichen nicht in Sachen Wirtschaftsfragen, hier wird der SVP mehr Kernkompetenz zugewiesen.

Politisches Interesse und Engagement

Das Interesse an der Schweizer Politik ist in den letzten Jahren konstant geblieben. Aktuell interessiert sich fast die Hälfte der Schüler:innen für die Schweizer Politik.

Das Interesse an der weltweiten Politik ist in diesem Jahr auf einem ähnlichen Niveau wie das Interesse an der Schweizer Politik. Seit Befragungsbeginn schwankt der Anteil sehr oder eher interessierter junger Erwachsener jeweils nur leicht, in den letzten beiden Jahren fällt er wieder tiefer aus.

Während das Interesse an der Schweizer Politik bei Berufsschüler:innen minimal höher ausfällt als bei Gymnasiast:innen, ist der Unterschied beim Interesse an der weltweiten Politik deutlich grösser und verhält sich genau umgekehrt: Gymnasiast:innen sind deutlich interessierter daran, was in der globalen Politik passiert als Berufsschüler:innen.

Das politische Engagement ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Aktuell beurteilen die Jugendlichen ihr Engagement jedoch wieder als tiefer. So steigt die Anzahl an Jugendlichen, die angeben, sich überhaupt nicht zu engagieren, deutlich und der Anteil an Jugendlichen, die behaupten, sich nur teilweise zu engagieren, sinkt deutlich. Der Kern, der sich eher oder sogar sehr engagiert, bleibt jedoch auch in diesem Jahr auf ähnlichem Niveau wie in den Jahren zuvor.

Die zukünftige Bereitschaft zu politischem Engagement bleibt im Vergleich zum letzten Jahr konstant, wobei die Jugendlichen, die angeben, sich ein politisches Engagement in Zukunft nicht vorstellen zu können, in der Überzahl sind.

Die motivierenden Akteur:innen stammen weiterhin aus dem nahen Umfeld der Jugendlichen. Passend zum sinkenden politischen Engagement kann jedoch festgestellt werden, dass die Jugendlichen insgesamt, im Vergleich zum letzten Jahr, weniger oft durch das nahe Umfeld dazu motiviert werden, sich politisch zu engagieren. Einzig die Lehrer:innen werden als ähnlich motivierend angesehen wie in den vergangenen Jahren.

Die sozialen Medien sind aus dem Alltag der Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Somit erstaunt es nicht, dass Influencer:innen, neben Akteur:innen aus dem nahen Umfeld, ebenfalls unter den Top Sechs der am meisten motivierenden Akteur:innen sind und im Vergleich zum letzten Jahr Boden gutgemacht haben.

Bei den politischen Aktivitäten der Jugendlichen spielt das nahe Umfeld ebenfalls eine zentrale Rolle. So sind Diskussionen mit Freund:innen oder Verwandten (65%) bei den Jugendlichen eine der zwei beliebtesten Aktivitäten. Noch beliebter ist nur die Teilnahme an den nächsten Abstimmungen (67%) respektive an den nächsten Abstimmungen, an denen man stimmberechtigt ist (72%). Im Vergleich zum Allzeithoch des letzten Jahrs sehen es aber weniger Jugendliche als wahrscheinlich an, dass sie sich an Abstimmungen beteiligen. Der Anteil an Jugendlichen, die eine Beteiligung an einer Diskussion unter Freund:innen und Verwandten als mögliche Partizipationsform erachten, ist hingegen gestiegen.

Alle anderen Aktivitäten werden lediglich von einer Minderheit als eine wahrscheinliche Partizipationsmöglichkeit wahrgenommen. Darunter fallen auch zwei weitere direktdemokratische Instrumente der politischen Beteiligung: die Unterzeichnung von Volksinitiativen, Referenden oder Petitionen (47%) sowie die Teilnahme an den nächsten Wahlen (39%).

Noch weniger interessant sind Aktivitäten, die einen Aktivismus in unvertrautem Umfeld darstellen. Dazu zählt beispielsweise der Beitritt zu einer politischen Institution oder einer Gruppierung wie einem Jugendparlament (13%) oder einer (Jung-)Partei (13% resp. 12%). Bei den aktivistischen Tätigkeiten etwas wahrscheinlicher ist die Beteiligung in den sozialen Medien. Die Jugendlichen geben in der Tendenz öfters an, es sei wahrscheinlich, dass sie auf sozialen Medien politischen Gruppierungen und Personen folgen (29%), politische Inhalte teilen/liken (26%) oder an Diskussionen über politische Themen teilnehmen (23%). Es ist jedoch nicht zu erkennen, dass politische Aktivitäten in den sozialen Medien zunehmend an Beliebtheit gewinnen, und sie liegen (noch) weit hinter den klassischen Partizipationsmöglichkeiten zurück.

Politik in der Schule

Die politische Bildung ist zwar kein explizites Unterrichtsfach, dennoch ist sie ein fester Bestandteil des aktuellen Lehrplans. Der Lernertrag fällt jedoch gering aus. Denn von den Schüler:innen, die ein politisches Thema in der Schule durchgenommen haben, gibt lediglich eine Minderheit an, dass sie auch tatsächlich etwas gelernt hat.

Zwischen den beiden Schultypen Gymnasium und Berufsschule ist in dieser Frage kein signifikanter Unterschied festzustellen. Beide Schultypen schätzen den Lernertrag in ihrem Unterricht also ähnlich ein.

Obwohl im letzten Jahr noch eine Mehrheit etwas vom Unterricht mitnahm, zeigt die langjährige Bilanz in Richtung eines abnehmenden Lernertrags im Bereich der politischen Bildung.

Die Ergebnisse, die in der folgenden Grafik dargestellt werden, unterstreichen dieses Resultat. Nicht nur Jugendliche, die in der Schule bereits ein politisches Thema behandelt haben, schätzen ihren Lernertrag mehrheitlich als zu tief ein. Auch eine Mehrheit der gesamten Schülerschaft fühlt sich für das Wählen und Abstimmen zu wenig gut vorbereitet.

Klassische politische Events wie die nächsten eidgenössischen Abstimmungen, die im aktuellen Jahr auf der Agenda standen oder stehen, finden nur bedingt Einzug ins Klassenzimmer. Sie sind zudem über die Jahre hinweg weniger wichtig geworden. Angesichts des aktuellen Wahljahrs von Parlament und Bundesrat fällt diese Entwicklung stärker ins Gewicht. Noch am häufigsten werden die Bundesratswahlen (43%) thematisiert. Die bevorstehenden Abstimmungen oder auch die Wahlen im Herbst sind bei rund einem Drittel respektive rund einem Viertel der Schüler:innen behandelt worden.

Spezifische Themen, die bei den Jugendlichen Interesse wecken, werden auch in diesem Jahr ähnlich wenig in der Schule aufgegriffen wie in der Vergangenheit. Einzig Themen rund um die Wirtschaft werden wieder öfters behandelt und sind zusammen mit der klassischen Staatskunde Thema Nummer eins (beide 60%).

Informationen und Medien

In den Jahren der Corona-Pandemie wurde der Trend in Richtung abnehmende politische Informationsbeschaffung der Jugendlichen unterbrochen und es haben sich wieder mehr Jugendliche über politische Geschehnisse informiert.

Mit zurückkehrender Normalität ist auch der Anteil an Jugendlichen, die sich regelmässig, d. h. mehr als einmal pro Woche, informieren, wieder auf das Niveau von vor Corona zurückgegangen.

Im Allgemeinen zeigt sich auch in diesem Jahr, dass die Politik und die Behörden im täglichen Geschehen jenen Themen eine tiefere Priorität zuordnen, die Jugendliche eigentlich bewegen würden.

So sind in diesem Jahr Rassismus und Diskriminierung (47 %) sowie der Klimawandel (44 %) erneut die beiden Themen, die für die Jugendlichen am meisten von Interesse sind. Die beiden Themengebiete setzen sich im Vergleich zu den anderen leicht ab. Aber auch die am dritt- und vierthäufigsten gewählten Antworten unterstreichen das etwas andere Interesse der Jugendlichen.

Einerseits steigt das neu abgefragte Thema psychische Gesundheit respektive Mental Health (36 %) gleich auf Platz drei ein, andererseits bleibt die Gleichberechtigung der Geschlechter (33 %) auf Platz vier.

Typische, alltagspolitische Themen wie die Migrations- und Asylpolitik sowie die Wirtschaftspolitik bleiben hinter den oben genannten Themen zurück.

Bei der Informationsbeschaffung zu politischen Ereignissen, beispielsweise Wahlen und Abstimmungen, ist das nahe Umfeld der am meisten konsultierte Informationskanal. Familie und Freund:innen (43 %) befinden sich noch vor der Institution Schule (34 %).

Unter den sozialen Medien ist Instagram „the way to go“: Rund ein Drittel informiert sich über diese Plattform. Danach folgen TikTok und YouTube mit mittelmässiger Beliebtheit. Andere soziale Medien dienen lediglich bedingt als Informationskanäle.

Ebenfalls über den Weg des Internets, in Form von News-Apps oder Suchmaschinen, sucht jeweils rund jede vierte Person nach Informationen zu politischen Ereignissen.

Bei den klassischen Informationskanälen sind es die Nachrichtenkanäle wie TV, Radio oder gedruckte Zeitungen (28 %), die von den Jugendlichen am meisten genannt werden. Offizielle Unterlagen vom Bund (16 %) oder gedruckte politische Werbung (11 %) werden deutlich weniger oft genutzt.

Synthese

Die Demokratie ist "nicht in Stein gemeisselt"

Grundsätzlich sind sich die Jugendlichen der demokratischen Vorzüge bewusst, und sie erachten diese Regierungsform als beste Voraussetzung für ein partizipatives, faires, gerechtes, gutes und sicheres Leben. Es zeigt sich jedoch, dass die Mehrheiten, die sich für die Demokratie aussprechen, relativ bescheiden ausfallen. Viele Jugendliche haben keine Meinung zur Demokratie und es gibt durchaus relevante Minderheiten, die der Demokratie kritisch gegenüberstehen. Argumente gegen die demokratische Regierungsform finden aber keine Mehrheiten, und es können sich nur die wenigsten vorstellen, persönlich unter einer anderen Regierungsform als derjenigen der Demokratie zu leben.

 

Nach der Politisierungswelle folgt die Ebbe

Seit 2017 haben die Jugendlichen ihr politisches Engagement nicht mehr so tief eingeschätzt wie im aktuellen Jahr. Der Trend der letzten Jahre in Richtung mehr Partizipation scheint gebrochen zu sein und der Anteil der politisierten Jugend beschränkt sich, zumindest vorerst, auf einen harten Kern. Ein politisches Engagement kann sich auch zukünftig nur eine Minderheit vorstellen. Die Zeichen stehen also auf geringerer Beteiligung der Jugendlichen in den nächsten Jahren. Obwohl aktuell eine Baisse des politischen Engagements vorliegt, sind sich die Jugendlichen durchaus ihrer Partizipationsmöglichkeiten bewusst. Dies trifft vor allem auf das direktdemokratische Instrument der Abstimmung zu.

Neue thematische Impulse?

Typisch klassische und übergeordnete Themen, die im politischen Diskurs an der Tagesordnung stehen, wecken bei der politisierten Jugend nur bedingt Interesse. Es sind vielmehr spezifische Themen, die die Jugendlichen interessieren. Insbesondere Rassismus und Diskriminierung sowie der Klimawandel stechen dabei deutlicher als noch im letzten Jahr heraus. Auch Themen, die bis anhin kaum den Weg in den politischen Diskurs gefunden haben, wie beispielsweise die psychische Gesundheit, sind für die Jugendlichen von zentraler Bedeutung.

Handlungsbedarf bei politischer Bildung

Politische Bildung ist ein fester Bestandteil des Lehrplans. Den Ertrag der Politischen Bildung in der Schule schätzen die Jugendlichen jedoch zunehmend als tief ein. Auch fühlen sie sich auf das Abstimmen und Wählen tendenziell weniger gut von der Schule vorbereitet als auch schon. Die Schüler:innen stellen den Schulen also eher ein schlechtes Zeugnis für den Lehrauftrag in der Politischen Bildung aus.

Differenziertes Vertrauen in Akteur:innen

Das Vertrauen in die politischen Akteur:innen fällt bei den Jugendlichen sehr differenziert aus. Während der Forschung sowie den nationalen, kantonalen und kommunalen Institutionen mehrheitlich vertraut wird, stehen die Jugendlichen den politischen Parteien, den Politiker:innen und den Medien skeptisch gegenüber. Die Jugendlichen setzen ihr Vertrauen also eher in Institutionen, die in einem kontrollierten und festen Rahmen eingebettet sind.

Der Wahlentscheid beruht auf Inhalten und Werten

Der sachbezogene Charakter welcher – aufgrund der zahlreichen zur Abstimmung gebrachten Vorlagen – dem Schweizer System nachgesagt wird, lässt sich auch beim Wahlentscheid der Jugendlichen erkennen. Ein Viertel entscheidet sich nämlich für eine Partei anhand ihrer Position zu bestimmten Themen. Daneben sind auch die Vertrauenswürdigkeit und die Wertehaltung wichtige Faktoren für die Parteiwahl. Personenbezogene Faktoren wie die Persönlichkeit, die Bekanntheit oder die politische Leistung sind nur für die wenigsten wichtig. Wer also die Jugendlichen für sich gewinnen möchte, muss bei bestimmten Themen überzeugen und vertrauenswürdig erscheinen.

Auftraggeber: Dachverbands Schweizer Jugendparlamente DSJ
Grundgesamtheit: 15- bis 25-Jährige mit Wohnsitz in der Schweiz
Datenerhebung: online
Art der Stichprobenziehung: Klumpenauswahl (Zufallsauswahl der Schulen, Auswahl der Klassen, Befragung aller Schüler:innen der betreffenden Klassen)
Schichtung: nach ausgewählten Kantonen
Befragungszeitraum: 03.4. – 26.05.2023
Befragungsdauer:  ø 19 Minuten
Stichprobengrösse: total Befragte CH N = 1691, n DCH 1342, n FCH 309, n ICH 40
Stichprobenfehler: ±2.3 Prozentpunkte bei 50/50 und 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit
Quotenmerkmale: Kanton und Schultyp
Gewichtungsverfahren:

  • Ständige Wohnbevölkerung (15 bis 25 Jahre) als Basis für eine Gewichtung nach Alter/Geschlecht interlocked nach Sprachregion
  • Schultyp nach Kanton interlocked / Detaillierter Schultyp nach Kanton (BE, ZH, VD) interlocked (Schritt 1 und 2 durch Randgewichtung in sechsfachem Loop)